ESG – Über sieben Hürden musst du geh‘n.
Vor allem tradierte Denkweisen und blinde Flecken der Immobilienbranche bei Mieter:innen und Nutzer:innen behindern den ESG-Erfolg, wie unser...
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Laura Bohnenkamp : 03.05.23 15:45
Ohne Amazon und Co. geht im Alltag vieler Menschen nichts mehr. Obwohl wir diesen Alltag zu großen Teilen in Gebäuden verbringen, sind digitale Ökosysteme hier rar gesät. Warum das so ist und wie sich das ändern könnte, erfährst du hier.
Etalierte Wertschöpfung: An den Endnutzer:innen vorbei
Wer an die Immobilienwirtschaft denkt, der verknüpft diesen Gedanken nicht sofort mit digitalen Neuerungen und cleveren Features. Das heißt nicht, dass Digitalisierung hier keine Rolle spielt, wie die Digitalisierungsstudie von EY Real Estate und dem ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss zeigt. Denn neue Technologien unterstützen Immobilienunternehmen zunehmend dabei, effizienter zu arbeiten, den Kundenservice zu verbessern und neue Märkte zu erschließen. Oft beziehen sich die digitalen Neuerungen allerdings auf Unternehmensprozesse. Darüber hinaus – zum Beispiel für die Nutzer:innen von Immobilien – werden sie dagegen kaum sicht- oder greifbar.
Es überrascht daher wenig, dass digitale Ökosysteme im Immobiliensegment noch nicht sonderlich weit verbreitet sind. Ein Blick auf die immobilienwirtschaftliche Wertschöpfungskette macht deutlich, warum das so ist, denn diese ist
Neue Realitäten, neue Player
Die aus diesen Voraussetzungen erwachsende Wertschöpfung und der Kundennutzen stoßen in einer zunehmend technologisierten Welt allerdings an ihre Grenzen – und rufen neue Ansätze und Player auf den Plan. Diese tragen mit Hilfe neuer Technologien effizientere Prozesse und neue Geschäftsmodelle in die Immobilienbranche hinein. Dabei fokussieren sie sich nicht selten auf eine Kundengruppe, die, wie bereits erwähnt, bisher stark vernachlässigt wurde: die (End-)Nutzer:innen. Vor allem bei gewerblichen Immobilien, allen voran Büros, tauchten sie in bisherigen Betrachtungen kaum auf. War die Fläche vermietet, war der Job getan. Nutzer:innen wurden schlicht nicht als Kund:innen betrachtet.
Doch gerade sie rücken bei digitalen Ökosystemen in den Fokus und damit die Frage, wie ein (Mehr-)Wert für diese Kund:innen entstehen kann. Das ist natürlich kein Selbstzweck, sondern eng mit der Frage nach einer Monetarisierung verknüpft. In anderen Bereichen, zum Beispiel bei Immobilienvermittlung, -kauf und -verkauf, findet dies bereits Anwendung. Und auch darüber hinaus identifizieren Unternehmen durchaus, was den Nutzer:innen einen Mehrwert bietet (B2C), stellen diesen aber nicht unbedingt direkt in dieser Konstellation in Rechnung. Oft wird über andere Kunden monetarisiert, die entweder an Kundeninformationen und -zugang interessiert (B2B) oder mit wertschöpfenden Dienstleistungen verbunden sind (B2B2C). Es fehlen die Verknüpfungen oder – anders ausgedrückt – Ökosysteme, in denen sowohl Regeln, Rollen und Monetarisierung als auch die Art und Weise, wie Akteure miteinander verbunden sind, zu einem wesentlichen Bestandteil des Geschäftsmodells werden.
Daten mit Mehrwert
Nicht nur die vertikale Erschließung neuer Geschäftsmodelle steht bei digitalen Ökosystemen im Fokus, vielmehr lebt das System von den gewonnenen Daten seiner Kund:innen. Wie im ersten Teil unserer Serie angerissen und im zweiten Teil bereits näher erläutert, gelten Daten gewissermaßen als der Produktionsfaktor innerhalb des Systems. Sie nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Wertschöpfungskette und offenbaren Bedürfnisse der Zielgruppe.
Entsprechend analysiert, „übersetzt“ und eingesetzt, entstehen Benefits für alle beteiligten Akteure:
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