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Fit for E-Mobility – E-Charging als Baustein für mehr Nachhaltigkeit

Fit for E-Mobility – E-Charging als Baustein für mehr Nachhaltigkeit

Das Ende der Verbrenner scheint eingeläutet. Die EU-Kommission will laut ihrem kürzlich präsentierten Klimaplan „Fit for 55“ die CO2-Emissionen durch neue Fahrzeuge bis zum Jahr 2035 auf null herunterfahren. Zugelassen werden können dann nur noch Elektroautos oder solche mit alternativen Antrieben wie Wasserstoff. Auch wenn das Vorhaben noch nicht in Gesetzesform gegossen ist, steht fest: Die Zahl der Elektrofahrzeuge wird auch hierzulande massiv steigen. Die aktuellen Statistiken deuten dies bereits an. So erstrebenswert das ist, stehen zwischen Ziel und Wirklichkeit noch einige Hürden – allen voran die unzureichende Ladeinfrastruktur in Deutschland. Sie auszubauen ist maßgeblich, damit Nachhaltigkeit im Alltag der Menschen ankommt.

Erfreuliche Steigerung

14 Millionen – auf diese Mindestgröße beziffern Experten der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität" (NPM) die Anzahl an E-Autos, die in Deutschland bis 2030 erforderlich ist, um die hiesigen Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Das entspräche einem Drittel des Pkw-Bestands. Bis vor kurzem schien dieses Ziel in weiter Ferne, doch die jüngsten Zahlen stimmen optimistisch: Allein im ersten Halbjahr 2021 wurden etwa 312.000 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb zugelassen – jeweils etwa die Hälfte entfällt auf Autos mit Hybrid-Antrieb sowie reine Elektrofahrzeuge. Bereits 2020 waren insgesamt gut 194.000 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen worden – und damit so viele wie nie zuvor.

Hemmschuh Ladeinfrastruktur

Während immer mehr Menschen den Kauf eines E-Autos erwägen und dafür nach Absicht des Wirtschaftsministeriums bis 2025 auf eine Kaufprämie zählen können, gilt die E-Ladeinfrastruktur weiterhin als limitierendes Element. Heute gibt es knapp 225.000 Ladesäulen in ganz Deutschland. In weniger als zehn Jahren müssten es angesichts der angestrebten Verringerung des Kohlenstoffdioxidausstoßes um 50 Prozent bereits sechs Millionen sein. Heißt: Die Anzahl der Ladestationen muss sich bis 2030 um mehr als den Faktor 27 erhöhen – ein enormer Kraftakt, für den es verbindlicher Vorgaben bedarf, wie es von der europäischen Autoindustrie heißt.

Den Nutzer in den Fokus nehmen

Die EU-Kommission hat als eine solche Vorgabe beispielsweise formuliert, dass bis Jahresende 2025 entlang der wichtigsten Schnellstraßen Europas im Abstand von 60 Kilometern Ladesäulen installiert werden sollen. Bis 2030 müsse dies demnach im deutschen Auto- und Bundesbahnnetz umgesetzt sein. Das ist sinnvoll, blendet aber einen guten Teil des Alltages der meisten Menschen aus.

Beispiel Arbeitsweg: Wer möchte sich auf seinem Weg vom Speckgürtel in die Innenstadt und zurück schon Gedanken ums Auftanken machen? Fakt ist: Die Fahrt zur Arbeit wird vielfach mit dem Auto bestritten. Seit dem Jahr 2000 verharrt der Anteil der Berufspendler:innen, die das Auto für den Arbeitsweg nutzen, bei knapp 70 Prozent. Zwar hat die Pandemie auch zu Veränderungen im Mobilitätverhalten geführt und mehr Menschen beispielsweise zum Fahrradfahren animiert. Die Angst vor einer Infektion hat aber auch den motorisierten Individualverkehr befördert und den öffentlichen Nahverkehr, zumindest zeitweise, ins Hintertreffen geraten lassen. Die nächste Zeit wird zeigen, wie nachhaltig die Entwicklungen in die eine wie in die andere Richtung sind. An einem Ausbau der Ladeinfrastruktur führt aber sowieso kein Weg vorbei. Das ist nicht nur als Aufforderung an die Politik und Verwaltung zu verstehen. Auch der Privatsektor muss aktiv werden beziehungsweise bleiben.

Schon heute stellen Ladestationen am Wohnort oder Arbeitsplatz laut NPM den größten Teil des bestehenden Angebots. Auf sie entfallen rund 85 Prozent der Ladevorgänge. Dieses Angebot muss weiter wachsen. Wir von Run this place werden unseren Teil dazu beitragen, denn wir sind überzeugt: Nachhaltigkeit muss Spaß machen und dafür müssen die Hürden im Alltag so weit wie möglich reduziert werden. Was würde sich da mehr anbieten, als das Auto während der Arbeit zum Beispiel in der Tiefgarage des Bürogebäudes aufzuladen und am Ende des Tages entspannt nachhause zu fahren.

 

 

 

 

 

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