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Mehr Technologie wagen – smarte Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Geschrieben von Pamela Fentzahn | 22.02.22 07:00

Wirtschaft und Arbeitsmarkt haben auch zum Jahresanfang ihren Erholungskurs fortgesetzt. Ob und wie ausgeprägt das Wachstum anhält, hängt nicht nur vom Überwinden der Pandemie und der allenthalben auftretenden Lieferengpässe ab, sondern auch davon, ob Unternehmen die händeringend gesuchten Fachkräfte finden.

So viel vorab: Technologie kann einen entscheidenden Beitrag leisten, sich im Wettbewerb als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Wie wichtig diese Positionierung ist, zeigt eine aktuelle Analyse des Jobportals Indeed, welche die Dimension des Fachkräftemangels verdeutlicht: Mehr als 25.000 Stellen waren demnach im Februar allein in den DAX-Unternehmen vakant. Eine Ende 2021 veröffentlichte Civey-Befragung im Auftrag der BertelsmannStiftung zeigt, dass der Mangel über alle Unternehmensgrößen hinweg besteht – und sogar deutlich schwerwiegender ist, als viele Unternehmen noch ein Jahr zuvor erwartet haben. Nach den ergriffenen Gegenmaßnahmen befragt, werden vor allem Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten genannt, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie regelmäßige Entgelterhöhungen und Gesundheitsangebote.

Fitnessclubmitgliedschaft kein Ersatz für Digitalisierung

Die Bereitschaft, in solche Maßnahmen und Angebote zu investieren, ist also erkennbar und schlicht unumgänglich. Überraschend ist aber, dass Digitalisierung in der Aufstellung fehlt. Dabei ist zum Beispiel die Automatisierung vor allem repetitiver Aufgaben und bestimmter Prozesse ein nachweislich wirksames Mittel. Effizienz ist dabei ein wichtiges Stichwort, aber bei weitem nicht das einzige. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Eigenschaft von digitalen Technologien, Arbeitsroutinen angenehmer und gleichzeitig produktiver zu gestalten. Wenn beispielsweise Office-Manager:innen nicht mehr einen großen Teil ihrer Arbeitszeit auf das Stellplatzmanagement des Unternehmens verwenden, womöglich sogar händisch und umständlich einzelne Parkplätze (um)buchen müssen, können sie sich anderen – um nicht zu sagen: wichtigeren – Aufgaben widmen. Mit den freigesetzten Kapazitäten ist nicht nur ihrer Zufriedenheit gedient, sondern auch dem Unternehmen insgesamt.

Zeitgemäße Arbeitsmodelle bedürfen digitaler Grundlagen

Dass der Einsatz von neuen Technologien von vielen Büroangestellten geradezu eingefordert wird, zeigt eine Studie unter mehr als 3.000 Büroangestellten in Großbritannien, den USA und Australien 2021. Sie wünschen sich vor allem berührungslose, smartphonebasierte Zugangsmöglichkeiten oder auch (Echtzeit-)Informationen zur Flächenauslastung. Auch der Zugang zu flexiblen Raumoptionen wie Hot Desks, Konferenzräumen oder Gemeinschaftsflächen steht mit 37 Prozent Zuspruch hoch im Kurs – und auch dafür bedarf es zwangsläufig einer digitalen Lösung. Rund ein Drittel der Befragten möchte zudem auf digitalem Weg Lunch und Services von lokalen Anbietern buchen können. Fast ebenso viel Zuspruch findet das softwarebasierte Besuchermanagement.

Dass es künftig mehr solcher Konzepte bedarf, ist unter anderem daran erkennbar, dass mehr als die Hälfte der Befragten von ihren Arbeitgebern künftig hybride Arbeitsmodelle erwartet. Die Fragen der praktischen Umsetzung schließen sich zwangsläufig an: Wie organisiert man Teams, die teils remote, teils im Büro arbeiten? Wie lassen sich Arbeitsroutinen flexibler und gleichzeitig produktiver gestalten? Die befragten Arbeitnehmer:innen sprechen Technologie dabei vollkommen richtig eine bedeutende Rolle zu.

Im War for Talents punkten

Unternehmen sollten dies im Wettbewerb um die besten Köpfe keinesfalls vernachlässigen. Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass 37 Prozent der Erwerbstätigen in Wechselstimmung sind. Ein zentrales Motiv: mehr Flexibilität im Job und damit im Leben insgesamt. Womöglich ist ein flexiblerer und komfortablerer Arbeitsalltag, glaubwürdig unterlegt durch geeignete digitale Tools, also ein überzeugenderes Argument als die Mitgliedschaft im nahegelegenen Fitnessstudio – wobei es hier ohnehin nicht um „entweder oder“ geht. Um potenzielle Mitarbeiter:innen von sich zu überzeugen, sollten Unternehmen vor allem eines tun: nach smarten Lösungen suchen, die für das Unternehmen ebenso wie für die Mitarbeiter:innen einen echten Mehrwert bieten. Und wenn der Besuch im Fitnessstudio dann auch noch ebenso einfach und bestenfalls mit der gleichen App gebucht werden kann wie der Konferenzraum, dann haben wir (fast) alles erreicht.