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Back to office (?) – Zwischen heimischem Lagerkoller und neuer Büroroutine

Back to office (?) – Zwischen heimischem Lagerkoller und neuer Büroroutine

Der Herbst 2021 stand ganz im Zeichen des Wiedersehens – in der Immobilienbranche wie auch in anderen Wirtschaftszweigen. Messen und Konferenzen erfreuten sich guter, wenn auch im Vor-Corona-Vergleich niedrigerer Besucherzahlen. Den lebhaften Debatten tat das keinen Abbruch, zumal diese immer besser die analoge und digitale Welt in hybriden Formaten verbinden. Auch wenn sich die Arbeit mit Beginn des Winters wieder verstärkt in die eigenen vier Wände und den virtuellen Raum verlagert, bleibt die Rückkehr ins Büro ein viel diskutiertes Thema. Flankiert wurde es zuletzt von allerhand Studien. Dabei zeichnet sich ab: Der vor allem zu Beginn der Pandemie angestimmte Abgesang auf den Büroarbeitsplatz verstummt. Die prognostizierten, teils drastischen Flächenreduktionen scheinen vom Tisch. Also bald wieder alles wie vor der Pandemie? Wohl kaum.

Veränderte Bürokultur

Wie immer bedarf es einer differenzierten Betrachtung. Das machen auch die zahlreichen Studien deutlich, die teilweise recht unterschiedliche Bilder von der Zukunft der Büroarbeit zeichnen. Die Studie „Evolution des Arbeitsplatzes“ unter mehr als 7.000 Arbeitnehmer:innen in mehreren Ländern Europas und Middle East kommt beispielsweise zu dem Ergebnis, dass sich 34 Prozent der Befragten auf die Rückkehr ins Büro freuen, um dem heimischen Geräuschpegel zu entkommen und in Ruhe arbeiten zu können. Gleichzeitig, und das mutet durchaus etwas widersprüchlich an, befürchten 42 Prozent den Lärm, dem sie im Büro ausgesetzt sein könnten, wenn Kolleg:innen beispielsweise am Nachbarschreibtisch telefonieren oder sich anderweitig unterhalten. Dass 56 Prozent infolgedessen um ihre Produktivität bangen, kann durchaus als Fingerzeig auf die Vorzüge des Homeoffice interpretiert werden.

 

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Quelle: Poly: The evolution of the workplace. Europe & Middle East, October 2021.

Relativ eindeutig ist dagegen das Ergebnis, dass sich nach Ansicht der Befragten die Bürokultur verändert hat. Dem stimmten in der Umfrage 64 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen zu. Als Beispiel dafür nennen sie Office-Outfits. Diese würden legerer – sogar vom Ende des Anzugs ist die Rede. Aber auch im Umgang mit IT sind Veränderungen festzustellen. Wurde vor der Pandemie bereitwillig technische Ausstattung von der IT-Abteilung entgegengenommen, wollen die Beschäftigten heute und künftig mitreden und zum Beispiel geeignete Tools für ihre Zwecke aussuchen.

Neue Erwartungen

Mehr Flexibilität und Gestaltungsfreiraum – das wünscht sich laut der Erhebung „Die Zukunft der Arbeit“ ein Großteil der Angestellten und bezieht dies vor allem auf die Arbeitszeit. Im Zuge der Pandemie ist es 58 Prozent wichtiger geworden, ihre Arbeitszeit selbst zu bestimmen. 40 Prozent wünschen sich von ihrem Arbeitgeber flexiblere Arbeitszeitangebote. Dem zugrunde liegt eine Befragung von mehr als 6.000 Büroangestellten in kleinen und mittleren Unternehmen in Europa, und dabei vor allem von jüngeren Arbeitnehmer:innen zwischen 21 und 30 Jahren.

Auf das Büro verzichten wollen aber insbesondere junge Menschen nicht. Für 56 Prozent ist die Möglichkeit, sich persönlich mit Kollegen zu treffen, bedeutender geworden. Das Voneinander lernen, vor allem in gemischten Altersgruppen, ist dabei ein wichtiges Argument. 61 Prozent empfinden es zudem als schwierig, im Homeoffice über die Geschehnisse im Unternehmen auf dem Laufenden zu bleiben.

Technologie rückt in den Fokus

Doch die Rückkehr in die Büros wird auch mit Bedingungen verknüpft. Vor allem die technologische Ausstattung könnte zum Zünglein an der Waage werden. Trumpft das Büro hier nicht gegenüber dem Homeoffice auf, zum Beispiel durch einen leistungsfähigen Internetanschluss oder Konferenztools, könnte dies für fast ein Drittel zum Hinderungsgrund werden, das Office aufzusuchen. 65 Prozent erhoffen sich ein umfassenderes Angebot bei Technologien (und Weiterbildungen) durch die Arbeitgeber:innen – ebenfalls ein Zuwachs gegenüber der Zeit vor der Pandemie.

Für Arbeitgeber:innen und Vermieter:innen ergeben sich daraus wichtige Erkenntnisse: Sie müssen Büronutzer:innen etwas bieten, um sie an die Arbeitsplätze zurückzulocken. Technologie spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Idealfall trägt diese dazu bei, ein anderes wichtiges Bedürfnis zu stillen: die Zusammenführung von Teams und die Möglichkeit, dies individuell zu steuern. Mit dem digitalen Ökosystem Run this place bedienen wir zukünftig genau das: Nutzer:innen können schon vom Homeoffice aus ihren nächsten Arbeitstag im Büro planen – von der Parkplatz- bis zur Meetingraumreservierung, vom gemeinsamen Brainstorming bis zum Lunch oder After Work mit Kolleg:innen. So holen sie das Beste aus ihrem Arbeitstag heraus – ob mit Fokus auf Kollaboration im Office oder konzentriertes Arbeiten im Homeoffice.

 

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