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PropTechs: Treiber des deutschen Immobiliensektors

PropTechs: Treiber des deutschen Immobiliensektors

Von der Partnersuche bis zu Staumeldungen – die digitale Transformation hat viele Lebensbereiche erfasst. Auch die Immobilienwelt.

 

Optimistischer Blick in die Zukunft

PropTechs stehen maßgeblich für die digitale Transformation des Immobiliensektors. Und deren Dynamik wächst: Laut der kürzlich erschienenen PropTech Germany 2023 Studie von blackprint und der TH Aschaffenburg erwarten 9 von 10 der Befragten in den kommenden zwei Jahren ein Wachstum ihres Geschäfts. Die interviewten Vertreter von PropTechs und etablierten Immobilienunternehmen erkennen zudem großes Wachstumspotenzial des PropTech-Sektors insgesamt und stellten neben einem gesteigerten Interesse an Beauftragungen auch eine höhere Investitionsbereitschaft von Unternehmen in PropTechs fest.

Auffällig: Rund 90 Prozent der PropTech-Lösungen sind in der Nutzungsklasse Wohnen verortet – 53 Prozent der Unternehmen sehen dort sogar ihren Hauptfokus. Gleichzeitig wächst mit dem Reifegrad von PropTechs und ihren Lösungen das Einsatzspektrum: In durchschnittlich 6,8 Nutzungsklassen sind die Lösungen einsetzbar.

Einfluss auf den Gewerbe- und Bürosektor

Beachtenswert ist auch der soziale Fokus vieler PropTechs. So stehen Nutzeraspekte wie Komfort, Gesundheit und Wohlergehen ebenso wie Mieterservices, Nutzerkonzepte und Mieterkommunikation im Zentrum ihres Wirkens. Die Digital Leaders als jene, die die Lösungen einsetzen, finden dagegen den Faktor „S“ laut Studie weniger relevant und stellen bei ihrer Zusammenarbeit mit PropTechs vor allem auf die ökologische Komponente, also das „E“, ab.

Dadurch bleibt vor allem im Bürosegment „soziales Potenzial“ ungenutzt, denn in dieser Nutzungsklasse setzen Digital Leaders zuvorderst mit Hilfe von PropTechs an. Ohnehin zielen Lösungen im Wohnsektor oft auf die Endnutzer:innen, während digitale Neuerung gerade im gewerblichen Segment bislang für die Nutzer:innen der Immobilien meist kaum sichtbar sind. Vielmehr beziehen sie sich oftmals auf Unternehmensprozesse und unterstützten Asset-Manager, Projektentwickler und Co. dabei, effizienter zu arbeiten.

Dabei ist das Potenzial auch im Bereich der Gewerbe- und Büroimmobilien groß. Nicht selten lassen sich die Faktoren E, S und G dabei sogar intelligent verbinden und so gleichermaßen Mehrwerte für die Nutzer:innen wie auch die involvierten Unternehmen schaffen. Man denke unter anderem an verschiedene „Smart-Office“-Technologien. Das Internet of Things (IoT) ermöglicht es Geräten und Sensoren, verschiedene Aspekte des Büroumfelds wie Beleuchtung, Temperatur und Co. zu steuern. Durch Technologie können also Unternehmen ihre Betriebskosten senken und für ihre Mitarbeiter:innen eine angenehme und dadurch produktivere Arbeitsatmosphäre kreieren.

Mehrwerte für alle Beteiligten

Weitere innovative Lösungen bieten PropTechs schon heute im Bereich der flexiblen Gestaltung des individuellen Büro- und Arbeitsalltages. Über Plattformlösungen ist es möglich, einen Parkplatz oder auch den Arbeitsplätz neben dem oder der Lieblingskolleg:in, Konferenzräume oder einen Spot im Gemeinschaftsbereich zu reservieren. Indem Unternehmen ihre Flächen an die Bedürfnisse der Nutzer:innen anpassen, steigern sie nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter:innen, sondern können selbst einen Beitrag zu Kostenreduktionen und mehr Nachhaltigkeit leisten.

PropTechs und etablierte Player im Immobiliensegment tun also gut daran, den Blick zu weiten – auf womöglich vernachlässigte Stakeholder, Assetklassen und Potenziale.

 

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