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Vom Ende des „Weiter so“ – welche Themen 2023 wichtig werden & bleiben

Vom Ende des „Weiter so“ – welche Themen 2023 wichtig werden & bleiben

Selten war mehr Umbruch. Doch wohin geht die Reise? Wir zeigen, welche Themen 2023 wichtig werden – und bleiben.

Oft erweisen sich bestimmte Ereignisse ja erst in der Rückschau als Auslöser eines Umbruchs. Im vergangenen Jahr war das anders. Die „Zeitenwende“ ist untrennbar mit dem Jahr 2022 verknüpft. Und die meisten von uns dürften das auch so empfunden haben. Vieles muss neu kalibriert werden – in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Immobilienwirtschaft mit ihrer enormen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung ist davon in vielerlei Hinsicht betroffen. Drei Themenfelder müssen (noch mehr – und vor allem in der Praxis) in den Fokus rücken: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und unser Miteinander.

Nachhaltigkeit als neuer Maßstab

Der Fokus von Investor:innen und Unternehmen hat sich in der jüngsten Vergangenheit grundlegend geändert. Ein Schlagwort ist 2022 vollends in den Mittelpunkt gerückt: Nachhaltigkeit. Unter anderem eine Befragung der Berlin Hyp belegt, dass es sich dabei nicht um einen kurzfristigen Trend handelt. Vielmehr gehen die Befragten davon aus, dass „Ökologie“ der bestimmende Megatrend in den nächsten 24 Monaten sein wird. Mit Blick auf den Markt bedeutet das: Immobilien, die nicht bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen, werden über kurz oder lang in den Augen von Käufer:innen und Mieter:innen stark an Attraktivität einbüßen. Eigentümer:innen sollten daher so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen, um ihre Immobilien zu ertüchtigen. Transparenz über Emissionen und Verbräuche ist ein Aspekt, ein weiterer, bis dato vielfach vernachlässigter: eine nutzerorientierte und damit nachhaltige Bewirtschaftung.

Digitalisierung in neuer Dimension

Besagte Befragung macht mit der „Digitalisierung“ einen weiteren Trend für die kommenden zwei Jahre aus. Zugegeben, das ist ebenso wenig neu wie „Nachhaltigkeit“. Doch die Immobilienbranche hat sich lange damit schwergetan – und tut es noch. Das mag verwundern, betonen Marktteilnehmer:innen doch seit geraumer Zeit, welchen Mehrwert Technologie bieten kann, etwa in der jährlichen Digitalisierungsstudie von EY Real Estate und ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. Trotz verstärkter Bemühungen und durchaus einigen Erfolgen drohen viele Unternehmen von der Realität eingeholt zu werden. Eine Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte der 500 heute im S&P gelisteten Unternehmen in den nächsten zehn Jahren verschwunden sein wird. Die Gründe: Trägheit und mangelnde Weitsicht. Doch wie am Ball bleiben? Die wohl erfolgsversprechende Option liegt in (digitalen) Ökosystemen, um Innovationen und Wachstum aufrecht zu erhalten, indem verschiedene Akteure ihre Kompetenzen einbringen und Synergien schaffen. Denn kein Unternehmen kann sich im Alleingang den immer komplexeren Aufgaben stellen.

Soziale Vernetzung und Wellbeing als Must-have

Was im Großen funktioniert, gilt auch im Kleinen. Wie wichtig soziales Miteinander und Austausch sind, hat uns spätestens die Pandemie offenbart. Nebeneinanderher arbeiten war einmal, unsere Ansprüche haben sich geändert. Denn wir Menschen sind am Ende des Tages vor allem eines: Herdentiere. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass wir jeden Tag ins Büro gehen müssen, um effizienter, produktiver oder zufriedener zu sein. Zahlreiche Studien belegen, dass es auf den individuell passenden Mix ankommt. Bei der Frage nach der Umsetzung kommt wieder Digitalisierung ins Spiel, denn sie versetzt Menschen in die Lage, die neue Arbeitsrealität zu gestalten – sei es durch die Buchung eines Arbeitsplatzes oder die (im ersten Schritt digitale) Vernetzung mit ihrem Umfeld. Dadurch entsteht, was für Unternehmen und Arbeitgeber:innen künftig entscheidend sein wird, um Fachkräfte an sich zu binden: Flexibilität und Identifikation – und daraus wiederum Innovationskraft.

Die neue Dreifaltigkeit

Ökologie, Digitalisierung und Vernetzung – all das ist kein Selbstzweck. Jedes Themenfeld für sich ist entscheidend, um künftig erfolgreich zu sein. Die Kunst wird dann darin liegen, die Themenfelder intelligent und nutzstiftend miteinander zu verbinden. Erkennbar ist deren Verknüpfung bereits im (digitalen) Quartier. Es stiftet Mehrwerte auf verschiedenen Ebenen und für verschiedene Zielgruppen – „potenziell“ muss man allerdings sagen, denn noch hapert es vielfach an der Umsetzung. Intransparente Datenstrukturen, mangelnde Datenqualität und Datensilos bleiben große Probleme, wie die jüngste EY/ZIA-Digitalisierungsstudie zeigt. An technologischen Lösungen mangelt es demnach nicht, wohl aber an der Kompatibilität der eingesetzten und oft veralteten Software. Hier schließt sich der Kreis, zuvorderst zum Themenfeld der Digitalisierung, das aber wiederum die Basis für viele weitere wichtige Aufgabenfelder wie Nachhaltigkeit und unser Miteinander in der gebauten Umwelt bildet.

 

 

 

 

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